Mit dem selbstgeschriebenen Ohrwurm „SG Big Band, 30 Years Good Vibes“ gelang Band Leader Magnus Barthle gleich zu Anfang der ultimative Showstopper! Solist David Henze brauchte nicht einmal einen Ton, um die Menge in Schwingung zu bringen. Und bald stand die ganze große SG Musikerfamilie auf und vor der Bühne mit immer neuen Instrumenten und Parts: aktuelle und ehemalige Mitglieder, Schüler und Lehrer, große und kleine Jazzer, sogar ein kräftiger Chor.
Schulleiterin Christiane Dittmann war begeistert. Sie gratulierte Gudrun Möhrle, die vor 30 Jahren die Big Band gegründet hatte. Damals, so erfuhr das Publikum, hatte der Schulleiter sie lapidar aufgefordert: „Wir haben ein Jubiläum vor uns. Machen Sie mal was!“ Schon nach drei Monaten rockte die Big Band beim 75. Abiturjubiläum die Stadthalle, und so begann im Jahr 1989 die kontinuierliche Band-Arbeit. Magnus Barthle übernahm das erfolgreiche Ensemble 2010 und knüpfte den Kontakt zur SWR Big Band, die 2011 begonnen hatte, Schulbands zu coachen. Die SG Big Band wurde so zur wohl besten schulischen Big Band des Landes. Der SWR lud die jugendlichen Musiker zu Ton- und Video-Aufnahmen ins Studio, sponserte professionelle Workshops am SG und ermöglichte den Auftritt der SWR-Big Band in der Stadthalle zum 30jährigen Jubiläum. Im Mai vertritt die SG Big Band als einziges Ensemble aus Baden-Württemberg das Land bei der Bundesbegegnung der Schulmusik im Saarland. „Gut angelegte Gebührengelder!“ meinte später der Manager des SWR, Hans-Peter Zachary, schmunzelnd.
Die folgenden Sets des SG sprühten vor Spielfreude. Barthle und seine Musiker wechselten zwischen vollem Ensemble-Groove und virtuosen Solisten. So brillierten David Henze (Barisax), Niklas Metzler (Altsax), Aeneas Ellenrieder (Trompete) und Sängerin Julia Brooks — mit ihrem herrlich jazzig selbstbewusst gesungenen „Mr. Zoot Suit“. Moderiert wurde die Show von der ehemaligen Abiturientin Linda Herrera. Die jugendlichen Musiker bekamen immer wieder Szenenapplaus und glänzten mit bester Choreographie (und bestem Englisch). Wie gut die Atmosphäre bei den SWR-Workshops war, konnte das Publikum spüren, als sich zum Abschluss Saxophon-Altmeister Klaus Graf vom SWR selbst ans Pult stellte.
Nach der Pause dann war es Zeit für alle 16 Altmeister des SWR. Die Vollblut-Jazzer rockten die Stadthalle mit beeindruckenden Arrangements, atemberaubenden Soli und einem elektrisierenden Sound — jede Nummer ein neuer Groove und überraschende, unglaublich bunte Klänge. Mit „Bernie’s Tune“ (und einem überragenden Pierre Paquette an der Klarinette), mit Fusion-Jazz (und dem „Song for Barry“), mit Latin („Jive Samba“), mit einem Hauch von Broadway („Favorite Things“) und mit funkigen Nummern erzählte das Ensemble die facettenreiche Geschichte des Jazz — und verabschiedete sich schließlich mit einem elektrisierenden „It don’t mean a sing (sic!) if if it ain’t got sat swing“ und „The chicken“ als Zugabe (allerdings ohne ein gemeinsames Finale mit der SG Big Band). Ein fantastisches Konzert zu einem fantastischen Jubiläum! | SAB
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